
Das Selber-Mischen von Liquids ist natürlich immer ein spannendes Thema. Hier werden der Kreativität und dem Einfallsreichtum des Dampfers keine Grenzen gesetzt. Vor allem kann hierdurch neben der Experimentierfreude und Neugierde auch der individuellste Geschmack befriedigt werden.
Der E-Zigarette-Einsteiger sollte sich allerdings noch etwas gedulden, bevor er damit Anfängt herumzuprobieren, denn es ist leider nicht damit getan, einfach verschiedene, fertige Liquids zusammen zu schütten. Es Bedarf etwas Know How, Übung und Vorsicht, um den für sich perfekten Flüssigdampf zu kreieren. Um insbesondere aber dem angehenden Mischer-Lehrling hier nicht direkt mit Informationen zu erschlagen, gehen wir das Thema erstmal im einfachen Überblick an. Zunächst einmal die Frage:
Liquids selbst mischen – Warum überhaupt? Nur weil´s besser schmeckt?
Der individuelle Geschmack ist natürlich ein Hauptgrund, warum sich das Selbst-Mischen dem Dampfer empfiehlt. Aber es gibt auch noch andere Vorteile.
ZB. spart das Selbst-Mischen dauerhaft viel Geld. Im Schnitt kosten fertige Liquids rund das 5-fache der Selbst-Gemischten. Darüber hinaus haben Sie alleine die Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Sie können die Zutaten beliebig variieren, um einen für Sie perfekten Dampfgenuss zu kreieren, ganz gleich, ob es sich dabei um z.B. Aroma-Entfaltung, Dampfentwicklung oder Nikotin-Gehalt dreht.
Doch bringt das Selbst-mischen nicht nur Vorteile mit sich. Abgesehen davon, dass es natürlich vor allem zu Beginn auch etwas Aufwand erfordert, bestehen auch gewisse Risiken. Vor allem eine schlampige Arbeitsweise kann zu unangenehmen Ergebnissen führen. Da hier mit teils sehr geringen Mengen hantiert wird, sollte entsprechen genau gearbeitet werden. Darüber hinaus sind Hautschutzmaßnahmen erforderlich, schließlich wird beim Liquid-herstellen mit flüssigem Nikotin und anderen Konzentraten gearbeitet, die bei Berührung sehr leicht und schnell in die Haut einziehen. Also, Handschuhe nicht vergessen!
Liquid selbst mischen – Equipment
Zum Selbst-Mischen benötigt man natürlich ein gewisses Equipment. Auch hier gibt es eine Vielfalt an Variationen, aber im Wesentlichen brauchen wir:
- Leere Liquidfläschchen inkl. Blanko-Aufkleber bzw. Etiketten zum Beschriften
- Spritzen bzw. Pipetten (mit 100er-Einteilung; min. 1x1ml und 1x5ml)
- Basisliquids (Auch diese können selbst hergestellt oder fertig gekauft werden)
- Aroma-Konzentrate
Liquid selbst mischen – Tipps am Rande
- Um das Mischungsverhältnis auf Ihren Bedarf abzustimmen, benutzen Sie diverse automatische Rechner bzw. Tabellen, die schnell im Netz zu finden sind.
- Legen Sie ein ´Rezept-Buch` an, in dem Sie während dem Experimentieren Notizen über Mengen und Aromen etc. aufschreiben, um erfolgreiche Mischungen exakt wiederholen können.
- Probieren Sie ihr fertiges Liquid in verschiedenen Reife-Stadien. Meist kann man die Liquids zwar sofort genießen, doch es gibt manche Mischungen, die Ihr Geschmackspotential erst nach 1-2 Wochen richtig entfalten.
- Besorgen Sie sich gleich mehrere Spritzen bzw. Pipetten. Sie können so immer gleiches Werkzeug für immer gleiche Flüssigkeiten verwenden. Auf diese Weise sparen Sie sich dass ständige Reinigen und laufen auch nicht Gefahr verfälschte Ergebnisse durch z.B. Aroma-Reste in der Basislösung-Pipette zu erhalten. Auch mehrere Fläschchen sind nützlich, um Zwischenschritte abzufüllen oder Vorrat an Grund-Mischungen zu schaffen.
- Lassen Sie ihre Erfolge auch von anderen Dampfern auf Geschmack und Qualität testen. Vielleicht können Sie ihr ´Produkt` ja sogar zum Verkauf anbieten. Sie währen nicht der erste Hobby-Mischer, der sich mit guten Liquids etwas dazu verdient!
Liquid selbst mischen – Das Basisliquid
Wenn Sie nicht auf ein fertiges Basisliquid zurückgreifen möchten (was Anfängern aber zu empfehlen ist), haben Sie natürlich auch hier die Möglichkeit sich selbst eines zu mischen. Dazu benötigen Sie:
- PG (Propylenglycol) – Der zugelassene Lebensmittelzusatzstoff kann leichte Atemwegsreizungen bei empfindlicheren Menschen hervorrufen. Durch die Kombination mit VG lässt sich dies aber vermeiden.
- VG (Vegetable Glycerin) – Das im Vergleich zum PG dickflüssigere VG erzeugt einen dichten Dampf. Je mehr VG, desto dichter.
- Destilliertes Wasser – Das destillierte Wasser wird verwendet, um die Mischungen aufzufüllen.
- Nikotin – Bei fertigen Lösungen kann die Konzentration frei gewählt werden. Von 0 bis 36 mg ist die Nikotin-Basis im Handel in allen Stärken erhältlich. Hinweis: Besorgen Sie sich in der Apotheke ein Test-kit zum Bestimmen des Nikotin-Gehalts nach dem Mischen, zur Vorsorge einer versehentlichen Überdosierung.
- Eine Typische Mischung ist PG-6 Teile, VG-3 Teile und Wasser-1 Teil. Eine typische Mischung ohne VG ist PG-8 Teile, Wasser-2 Teile
Aber auch hier ist der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.
Liquid selbst mischen – Aroma
Die Aroma-Zusätze sorgen erst für den eigentlichen Geschmack. Lebensmittelaromen sind zugelassene Produkte, die sich gut für unsere Zwecke eignen. Allerdings müssen hier ein paar Dinge beachtet werden, wollen Sie länger etwas von ihrem E-Zigaretten-Verdampfer haben. Dieser kann nämlich durch manche Inhaltsstoffe stark beschädigt werden. Achten Sie also darauf, das Ihre bevorzugten Aromen folgende Stoffe nicht beinhalten:
- Ätherische Öle
- Farbstoffe
- Zucker
- Öl oder Fett
Liquid selbst mischen – Dosierung des Aromas
- Hier sind Sie der Maßstab. Aber Sie sollten nicht unbedingt mehr als 10 % auf das Basis-Liquid geben. Das wäre ohnehin schon äußerst intensiv. Handelsüblich liegt die Dosierung zwischen 0,5 – 5%. Bei Tabakaromen sind schon 1-2% vollkommen ausreichend.
- Fangen Sie klein an. Nachträgliches Hinzugeben ist schnell gemacht, wohingegen das nachträgliche Verdünnen etwas aufwändiger ist.
- Wenn Sie Aromen von verschiedenen Herstellern benutzen, achten Sie auf die Konzentration und Dosierungsempfehlung. Diese schwanken je nach Anbieter, was, nebenbei bemerkt, keine Aussage über die jeweilige Qualität macht. Auch schmecken Dampferaromen im Gegensatz zu Lebensmittelaromen wesentlich intensiver. Vorsicht also!
- Fragen Sie bei erfahrenen Liquid-Mischern nach. In der Regel ist eine solche Nachfrage in einem Dampfer-Forum schnell beantwortet.
Liquid selbst mischen – Aromen und Basisliquid zusammenmischen
Wie bei allen vorangegangen Schritten ist auch hier weiterhin auf Ordnung und Sauberkeit zu achten, schließlich geht es ja jetzt ans Eingemachte. Stellen Sie bereit was Sie nun mischen möchten und vergewissern Sie sich eines sauberen Bestecks.
Die Grundregel: Weniger ist mehr! Da Sie nicht drum herum kommen werden, Ihre neuen Kreationen in verschiedenen Konzentrationen zu testen, sollten Sie zunächst immer nur kleinste Mengen an Aromen dem Basisliquid hinzufügen. Nachträgliches Beimengen ist schnell gemacht, nachträgliches Verdünnen jedoch bedarf etwas Aufwand. Zudem ist es nicht immer leicht, die Entfaltung von Aromen verschiedener Hersteller abzuschätzen.
Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren und wer weiß, vielleicht erscheinen ja demnächst Ihre Liquids im Dampfhelden-Test 🙂