Einheitliche Besteuerung nur noch eine Frage der Zeit?
Die EU nähert sich Schritt für Schritt an konkrete Pläne heran, die E-Zigarette ähnlich wie konventionelle Tabakzigarette einheitlich zu versteuern. Kürzlich sollen sich Abgeordnete einzelner EU-Mitgliedstaaten nun darauf geeinigt haben, dass spätestens bis 2017 ein Gesetzesentwurf vorliegen muss, der die einheitliche Besteuerung – innerhalb der EU – regelt. So lässt es zumindest der EU Observer vermelden. Offiziell soll die Besteuerung dann natürlich der Gesundheit der EU-Bürger zu gute kommen. Inoffiziell dürften allerdings andere Gründe die EU-Mitgliedstaaten zu diesem Schritt bewegen. Und die stehen eng in Verbindung mit der klassischen Tabakzigarette.
Steuerliche Einbußen durch die neue „Dampferkultur“ müssen ausgeglichen werden
Der Siegeszug der E-Zigarette ist allseits bekannt und macht sich nicht nur anhand der rückständigen Anzahl der Raucher bemerkbar – auch finanziell schlägt diese neue „Kultur“ mit hohen Wellen um sich. Das macht sich besonders anhand der nachlassenden Steuereinnahmen durch Tabakprodukte bemerkbar. Die EU befürchtet, dass der Zuspruch für das elektronische Rauchen weiter steigen wird. So auch im Jahr 2015, in dem die E-Zigaretten Branche einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro verzeichnete. Umsätze, die sich in Zukunft auch weiterhin negativ auf die Tabakzigarettenindustrie auswirken und große Löcher in den Steuerhaushalt der einzelnen Staaten fressen könnten. Daher wird der Ruf nach einer europaweiten Besteuerung der E-Zigarette vonseiten der Politiker auch immer lauter.
Umfangreiche Studien sind geplant
Gegenüber dem EU Observer äußerte ein EU Abgeordneter bezüglich der neuen Entwicklungen, dass der Gesetzesentwurf als eine Art Chance für die E-Zigarette in Europa betrachtet werden sollte. Im Vorfeld wolle man nun weiterhin Studien durchführen lassen, um die Sachlage objektiv bewerten zu können und so einen nachvollziehbaren Gesetzentwurf bis 2017 vorzulegen. Die Diskussion soll also als eine Art Anregung dienen, um sich weiterhin intensiv mit der E-Zigarette und ihren Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen.
Irgendwie erscheint es aber nahezu lächerlich, dass ausgerechnet die EU-Staaten von „objektiven“ E-Zigaretten Studien sprechen. Viele Entscheidungen gegen die E-Zigarette stützten sich schließlich bereits in der Vergangenheit auf Studienergebnisse, die teilweise stark manipuliert oder falsch interpretiert wurden.
Eines ist aber auf jeden Fall klar: Das Thema Steuern und E-Zigarette ist für die EU-Staaten noch lange nicht vom Tisch. Schade, dass das Dampfen eher als Goldgrube angesehen wird und nicht als Chance, um für eine gesündere europaweite Gesellschaft zu sorgen.